Mit viel Herzblut zum Wiederaufbau der Alp de Lagh

Der Alpaufzug auf die Alp de Lagh anfang der 90er Jahre sollte für viele Jahre der Letzte sein: Alphütten, Stall, Käserei waren in einem derart desolaten Zustand, dass ein weiterer Sommer auf der Alp weder Mensch noch Tier zugemutet werden konnte. Damit drohte der Alp de Lagh das Aus.

Dass alles anders kommen sollte, zeigt die Bestossung der Alp im Jahr 2004. Diesen Erfolg verdanken wir vor allem der kleinen Gemeinde Verdabbio, die sich seit mehr als 7 Jahren mit unermüdlichem Einsatz für die Erhaltung der Alp engagiert.

Was schon alles auf die Beine gestellt wurde ...

Jahr 2004 - Die "Grotti" werden saniert
Im Frühjahr 2004 wurden die Grotti renoviert, um die Alpsaison im Sommer zu ermöglichen. Sie werden als Käse- und Milchkeller benutzt. Die Kühlhäuser wurde mit viel Liebe nach traditionellem Vorbild restrukturiert. So wurden z. B. die Dächer wieder mit Steinplatten gedeckt.

Die Menschen früher haben ihr Handwerk gut verstanden. Selbst im Hochsommer herrschen in den Grotti kalte Temperaturen.

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Jahr 2004 - Käsen im Provisorium
In unzähligen Arbeitsstunden von Freiwilligen und Handwerkern wurde in einem Container eine moderne provisorische Käserei eingerichtet. Die aktuellen Hygienevorschriften können somit problemlos eingehalten werden.

Dazu kamen Kontakte mit etlichen Organisationen und Stiftungen zustande, welche die Anstrengungen finanziell unterstützt haben.

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Jahr 2004 - Es wird wieder Käse produziert
Es werden die traditionellen Käse der Region hergestellt:
der halbharte "Formagella", der um die zwei Monate reift sowie die Frischkäse, "Formaggini" und "Büscion", die von den Kennern gerne mit gutem Olivenöl und Weinessig gegessen werden.

Die Alp de Lagh ist aber auch für ihren Schafjoghurt, Pecorino, Fetakäse und weitere Spezialitäten bekannt.

Seit 2006 wird die Alp de Lagh neu als Bio-Alp betrieben. Bilder

 

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Jahr 2004 - Die Weiden sind wieder frei
Um die Wiederbewirtschaftung der Alp zu ermöglichen, mussten aber auch zahlreiche Büsche und junge Bäume gerodet, Steine aus den Weiden entfernt und der Bergpfad in Stand gestellt werden.

An dieser Stelle nochmals ein Dankeschön an die vielen fleissigen Helfer (Schulklassen, Zivildienstleistenden, Freiwillige), die hier mit Begeisterung mitgeholfen haben.

 

Jahr 2004 - Bestossung mit alten Nutztierrassen
ProSpecieRara ist eine Schweizer Stiftung, die selten gewordene Nutztiere und Kulturpflanzen vor dem Verschwinden bewahrt und ihnen eine Zukunft geben möchte. So wird die stark gefährdete graue Gebirgsziege auf der Alp de Lagh gefördert, die einst in dieser Region so typisch war.

Dank der Zusammenarbeit mit ProSpecieRara kann auf der Alp eine Vielfalt an Nutztierrassen wie Rätisches Grauvieh, Engadiner Schafe, seltene Ziegenrassen, Wollschweine, Schweitzer Hühner & Co. bewundert werden. Bilder

 

Jahr 2005/2006 - Mit grossen Schritten voran
Das Alpgebäude wurde um die zukünftige Käserei sowie ein Hirtenhaus erweitert. Es wurde viel Wert auf traditionelle Bauweise gelegt. So wurde der Gneis an Ort und Stelle geholt, bearbeitet und mit einem Kalkmörtel, den schon die Römer kannten gemauert.

Möglich ist dieser grossartige Steinbau dank der Zusammenarbeit von Spezialisten, Einheimischen und den Lehrlingen der Marti AG.

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Jahr 2006 - Schlafen in der Jurte
Im Sommer 2006 wurden zwei original kirgisische Jurten aufgebaut. Die Jurte ist das Zelt der Nomaden in Zentralasien. Sie besteht aus einem Holzgerüst, das mit Filz aus Schafwolle eingedeckt wird.

Für Kinder und Jugendliche werden Erlebnistage auf der Alp mit Übernachtung in der Jurte angeboten. Aber auch Wanderer und alle interessierten steht die Jurte zum Übernachten zur Verfügung. Der "WWF" organisiert jedes Jahr Jugendlager auf der "Alp de Lagh" mit Übernachtung in der Jurte. Bilder

 

Jahr 2007/2008 - Ein neues Dach aus Stein
Nach altem Vorbild wurden die Gebäude mit Gneisplatten gedeckt. Die Alp fügt sich harmonisch ins Landschaftsbild ein. Die Innenarbeiten an den Alpgebäuden haben begonnen und werden voraussichtlich im Jahr 2009 abgeschlossen sein.

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Jahr 2009 - Die Alp de Lagh ist fertig
Endlich ist es geschafft: es wird in der neuen Käserei (mittlere Gebäude) gekäst, die Älpler wohnen im oberen Häusli und das untere Gebäude dient nun als rustico und ist offen zum Übernachten für Gruppen, Familie und Wanderer.

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